Load Balancing und Failover zwischen zwei Internetleitungen ist eine prima Sache, so gewinnt man einerseits Redundanz und andererseits kann man zumindest in der Theorie die Geschwindigkeit beider Internetleitungen kombinieren. In der Praxis funktioniert letzteres natürlich nur, wenn mehrere Down- oder Uploads laufen oder diese zumindest mehrere Streams verwenden, allerdings ist das bei zunehmend mehr Anwendungen standardmäßig der Fall, darunter insbesondere auch Game-Launcher wie z.B. Steam. Natürlich benötigt man dafür kompatible Hardware, normale Consumer-Router leisten das nicht (es sei denn, man verwendet OpenWRT), aber damit wollen wir uns heute nicht beschäftigen, denn das habe ich bereits hier und hier getan – wer sich für die Umsetzung eines solchen Setups interessiert, der kann diese dort nachlesen. Kurz gesagt: Ich verwende OPNsense als Firewall und Router hinter zwei Internetverbindungen (DSL und Vodafone Kabel).
An sich ist der Prozess für den Multi-WAN Betrieb gut dokumentiert (siehe z.B. hier im OPNsense Wiki), allerdings üblicherweise nur für IPv4. Dort ist das Ganze sehr viel einfacher umzusetzen, da in der Regel NAT verwendet wird, sprich: die Clients im LAN haben keine global routbare Adresse und Anwendungen erwarten das auch nicht. Bei IPv6 verhält sich die Sache natürlich anders, hier ist es üblich, dass jeder Client eine global routbare Adresse hat – NAT ist bei IPv6 zwar grundsätzlich möglich, geht aber eigentlich gegen den Sinn des Protokolls, da es ja endlich wieder Ende-zu-Ende Verbindungen möglich machen soll. Für den Multi-WAN Betrieb birgt das aber einige Probleme, die ich im Folgenden nochmal kurz erläutern und dann eine Lösung mittels NPTv6 vorstellen werde.
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