Der Apple Mac G5 ist sicherlich jedem, der sich schonmal mit alten Apple-Computern auseinandergesetzt hat, ein Begriff, so stellt er doch das Ende einer Ära dar: nach dem G5 erfolgte bei Apple der Wechsel von der PowerPC-Architektur auf Intel-CPUs. Zudem ist er zwar nicht der einzige Mac mit einem G5-Prozessor, jedoch bei Weitem der schnellste – für die damalige Zeit waren die PowerPC CPUs sehr energiehungrig, weshalb sie es z.B. nie in Apples Notebook-Lineup geschafft haben. Mit G5-Prozessor ist hier der PowerPC 970 gemeint, welcher von IBM entwickelt und produziert wurde.
Wie bei Apple auch heute noch üblich, gibt es verschiedene Varianten des G5, welche jedoch alle den selben Namen tragen und sich auch äußerlich kaum unterscheiden – im Inneren und auch bei der Leistung sind die Unterschiede allerdings deutlich. Die Spanne geht hier vom 1,6 GHz Single-Core Modell (eingeführt 2003) bis zum 2,5 GHz Quad-Core, eingeführt 2005. Nur die im Jahr 2005 eingeführte Generation des G5 besitzt beispielsweise PCIe-Steckplätze (statt PCI-X) und DDR2-RAM (statt DDR), was den Computer aus heutiger Sicht sehr viel moderner erscheinen lässt. Im Apfelwiki könnt ihr eine detaillierte Aufstellung der verschiedenen Modelle finden. Von besonderem Interesse hier ist der letzte und gleichzeitig leistungsfähigste PowerMac G5: der G5 Quad, der sich (wie der Name vermuten lässt) durch 4 Prozessorkerne (2 pro Prozessor) auszeichnet.
Um dem Stromverbrauch und der damit einhergehenden Abwärme der G5-Prozessoren Herr zu werden, verbaute Apple bei allen Dualcore-Modellen mit 2,5 GHz oder mehr und selbstverständlich auch beim Quad eine Wasserkühlung, das so genannte „LCS“ (Liquid Cooling System). Das LCS ist ein durchaus beeindruckendes Stück Ingenieurskunst und hat gemeinhin recht wenig mit heute im PC-Eigenbau üblichen Wasserkühlungen gemeinsam. Über das LCS und seine drei Revisionen könnte man sicherlich alleine einen ganzen Artikel verfassen, aber an dieser Stelle muss nur gesagt werden, dass heute, 20 Jahre nach der Einführung dieser Rechner, nahezu jedes Exemplar seine Leistungsfähigkeit eingebüßt haben dürfte. Leider hat Apple das LCS auch nicht gerade Wartungsfreundlich konzipiert, wodurch eine Überarbeitung des Kühlsystems zwar möglich ist, aber extrem aufwändig. Zusätzlich laufen besonders die ersten beiden Revisionen quasi ständig in Gefahr, undicht zu werden und korrosive Kühlflüssigkeit im Inneren eures G5 zu verteilen. Aus diesen Gründen stellt sich natürlich die Frage: kann man einen G5 mit LCS auf eine einfache und wartungsfreie Luftkühlung umbauen? Glücklicherweise haben findige Köpfe diese Frage mittlerweile mit „Ja“ beantwortet, weshalb auch ich mich entschlossen habe, meinen G5 Quad auf Luftkühlung umzubauen. Vollkommen ohne Gebastel geht es aber natürlich nicht – und deshalb möchte ich in diesem Beitrag meinen Umbau beschreiben, weil er doch in ein paar Punkten von den bereits existierenden Guides abweicht.