Gran Canaria abseits des Massentourismus von Maspalomas – ein Reisebericht

Wenn man über Gran Canaria spricht, kommt den meisten Menschen zuerst Maspalomas, die dortigen Sanddünen und der Massentourismus in den Sinn – aber geht es auch anders? Das wollten wir herausfinden. Unsere Reise fand Ende Februar 2024 statt, und ich denke ich nehme nicht zu viel vorweg wenn ich sage, dass ich diesen Reisezeitpunkt absolut empfehlen kann. Unser Ziel war es, dem grauen nasskalten Winter in Bayern zu entfliehen und dabei nicht zu viel Geld auszugeben, und das haben wir definitiv geschafft.

Unsere Reise begann, wie man das kaum anders erwartet, im kalten, bewölkten und regnerischen München. Trotz anfänglicher Bedenken (aufgrund des eher desaströsen Starts der Fluggesellschaft im vorherigen Jahr) hatte ich den Flug bei Marabu gebucht, einer frisch gegründeten Tochtergesellschaft von Condor, da der Flug mit einigem Abstand der günstigste war. Allerdings hatte Marabu nach ihrem ersten Sommer, in dem sie noch vollständig ohne eigene Flugzeuge geflogen sind (sprich nur Wet-Lease), einige A320 Neos in die Flotte aufgenommen, was die Zuverlässigkeit verbessern sollte – und natürlich ist Februar auch noch weit außerhalb der Hauptsaison, weshalb ich letztendlich doch zuversichtlich war. Durch die Saison bedingt hatte der Flug auch eine interessante Besonderheit: vor dem Anflug auf Gran Canaria erfolgte eine Zwischenlandung auf Fuerteventura, wo einige Passagiere von Bord gingen – das gibt es heutzutage eher selten, erlaubte uns aber, einen schönen Blick auf Fuerteventura von oben zu bekommen. Unterm Strich habe ich die Buchung dann auch nicht bereut – der Flug war pünktlich, verlief ohne besondere Zwischenfälle und die Crew war freundlich.

Nach der Landung auf Gran Canaria war der erste Schritt den Mietwagen abzuholen. Zwar gibt es auf Gran Canaria ein Busnetz, aber wenn man möglichst viel von der Insel erkunden möchte, würde ich das Auto empfehlen – so ist das Netz auf Gran Canaria nicht so dicht wie beispielsweise auf Teneriffa und beschränkt sich in großen Teilen auf die Nord-Süd-Achse zwischen Las Palmas und den touristischen Gebieten um Maspalomas. Wenn man also auch abgelegenere Gegenden in den Bergen besuchen möchte (was ja unser Ziel war), bietet sich ein Mietwagen an. Gebucht hatten wir diesen bei Cicar (steht für Canary Islands Car), einem lokalen Unternehmen von den Kanaren. Insgesamt bin ich in der Vergangenheit immer sehr gut damit gefahren, bei lokalen Autovermietern zu buchen, und dieses mal war keine Ausnahme. Da die gebuchte Kategorie (Opel Corsa o.ä.) nicht verfügbar war, bekamen wir einen Seat Ateca – eigentlich unnötig groß für zwei Personen, aber zum Glück war die Fahrzeuggröße letztendlich nicht problematisch (Gran Canaria ist eben nicht Malta).

Als Unterkunft hatten wir uns für ein AirBnB entschieden, welches in Tafira Alta, einem Ort nicht unweit von Las Palmas de Gran Canaria, liegt – wobei entschieden vielleicht nicht unbedingt das richtige Wort ist. Ursprünglich hatten wir ein Apartment direkt in Las Palmas de Gran Canaria gebucht (die Idee war, dass man besonders abends auch zu Fuß etwas unternehmen kann), aber leider wurde dieses nur etwa eine Woche vor Beginn der Reise durch die Gastgeberin storniert – angeblich aufgrund eines medizinischen Notfalls, wofür ich dann auch Verständnis hätte. An sich ist das halt einfach eins der Risiken beim Buchen von AirBnBs. So kurzfristig blieben dann auf dieser Seite der Insel nicht mehr sehr viele (bezahlbare) Optionen übrig – aber wir hatten letztendlich mit unserer Unterkunft Glück, denn es war sehr charmant und die Gastgeber freundlich und hilfsbereit. Die Umgebung war ruhig und hübsch, mit viel Grün und schönen bunten Häusern. Allerdings hatte die Lage auch einen Nachteil; Unternehmungen zu Fuß wie z.B. abends gemeinsam etwas trinken gehen waren nicht wirklich drin.

Am Abend nach der Anreise mussten wir natürlich noch etwas essen, hatten aber keine Lust auf einen großen Ausflug. Also haben wir nach etwas in der Nähe gesucht, was überraschend kompliziert war – in der Gegend scheint es fast ausschließlich relativ hochpreisige Steakhouses zu geben, und danach war uns einfach nicht. Wir fanden letzten Endes jedoch ein italienisches Restaurant in Tafira Alta, wo wir sehr leckere Pizza und Pasta zu einem günstigen Preis gegessen haben. Ich nehme gleich vorweg: es war nicht das letzte mal, dass wir dort eingekehrt sind, das Restaurant entwickelte sich schnell zu unserem Favoriten auf Gran Canaria. Es heißt „Restaurante Pizzería O Sole Mio Tafira“ und ich kann es wirklich wärmstens empfehlen. Einziger Nachteil: Parken in unmittelbarer Nähe zum Restaurant ist nicht wirklich drin, wir standen deshalb immer ein paar Minuten entfernt im Wohngebiet.

Am nächsten Morgen machten wir uns dann auf den Weg in die Berge, wo wir von atemberaubend schönen Landschaften begrüßt wurden. Unser erstes eigentliches Ziel war der Ort Tejeda, welcher nicht ohne Grund der „Vereinigung der schönsten Dörfer Spaniens“ angehört – aber alleine der Weg dorthin erwies sich bereits als unglaublich lohnenswert, in jedem Fall sollte man immer Zeit einplanen, um unterwegs stehen zu bleiben und die Landschaft zu genießen. Tejeda liegt auf etwa 1050 Metern Höhe inmitten des vulkanischen Zentralmassivs der Insel und ist umgeben von beeindruckenden Felsformationen, darunter der Roque Nublo, welcher auch ein Wahrzeichen von Gran Canaria ist.

Neben der Aussicht haben wir in Tejeda allerdings noch etwas anderes genossen, denn dort befindet sich die mittlerweile auch unter Touristen bekannte Mandelbäckerei „Dulceria Nublo“. Hier könnt ihr nicht nur sehr leckeres Gebäck zum vor Ort essen kaufen, sondern auch eingeschweißte Mandelkuchen, die sich hervorragend als Mitbringsel eignen – meine Familie hat sich jedenfalls sehr darüber gefreut. Ansonsten wirkte der Ort zumindest zu unserem Reisezeitpunkt regelrecht verschlafen – ich kann mir vorstellen, dass das zur Hauptsaison anders aussehen kann.

Nach dem Stop in Tejeda ging es weiter nach Artenara, welches das höchstgelegenste Dorf auf Gran Canaria ist. Bei der Anfahrt sticht zunächst die Christusfugur ins Auge, welche seit 1996 auf dem Aussichtspunkt „Mirador del Corazon de Jesus“ steht und ein kleines bisschen an jene in Rio De Janeiro erinnert. Zur Plattform sind es ein paar Schritte, aber die Aussicht lohnt sich – auch wenn sie in unserem Fall leider größtenteils durch schnell aufziehende Wolken verdeckt wurde. Februar ist die Regenzeit auf Gran Canaria, es kann also immer wieder mal passieren, dass man nass wird – es bleibt dabei aber warm, mit einer leichten Jacke kann man es also trotzdem gut aushalten. Der eigentliche Grund, weshalb wir nach Artenara wollten, sind die dortigen traditionellen Höhlenwohnungen, welche wahrscheinlich bis auf die Ureinwohner der Kanaren zurückgehen und dort bis heute bewohnt sind. Glücklicherweise gibt es auch ein Museum, welches es ermöglicht, einige dieser Höhlen zu besichtigen. Auf dem Weg dorthin kommt man noch an einem weiteren Aussichtspunkt vorbei, welcher dem spanischen Schriftsteller und Philosophen Miguel de Unamuno gewidmet ist, weshalb dort auch eine Statue von ihm steht.

Das Museum „Museo Etnográfico Casas Cueva de Artenara“ (zu Deutsch etwa Ethnografisches Museum der Höhlenhäuser Artenaras) kostet keinen Eintritt (man kann aber natürlich gerne eine Spende dort lassen), aber dennoch kann man vor Ort Fragen stellen und findet diverses Informationsmaterial in mehreren Sprachen über die gezeigten Räume. Der Mann, der bei unserem Besuch das Museum betreute, war sehr freundlich und plauderte auch gerne etwas mit den Gästen, von denen es an diesem Tag auch nicht besonders viele gab. Die Räume des Museums sind schön restauriert und authentisch mit Möbeln und Alltagsgegenständen aus dem frühen 20. Jahrhundert eingerichtet. Zudem werden traditionelle Handwerksberufe und landwirtschaftliche Geräte vorgestellt, die typisch für die Region waren und teilweise immer noch sind. Ich habe sicherlich nicht erst auf den Kanaren realisiert, dass Kanarienvögel ihren Namen (und damit ihre Herkunft) von dort haben 😀
Jedenfalls kann ich einen Besuch des Museums jedem nur ans Herz legen, es handelt sich wirklich um einen einzigartigen und faszinierenden Ort.

Unser dritter und letzter Stop an diesem Tag hätte eigentlich die Kleinstadt Teror werden sollen, die für ihre gut erhaltene Altstadt mit kolonialer Architektur bekannt ist, aber leider hatte das Wetter andere Pläne. Zwar war es nach wie vor nicht kalt, aber es ergoss sich ein ergiebiger Dauerregen in der Region, welcher von tief hängendem dichten Nebel begleitet wurde, weshalb wir zwar nach Teror fuhren, aber auf einen Rundgang durch die Stadt verzichteten. Allerdings war auch der Weg dorthin bereits sehr atmosphärisch, bei der Fahrt durch saftig grüne subtropisch anmutende Wälder in dichtem Nebel mit ständigem Regen fühlten wir uns fast wie im Regenwald während der Monsunzeit.

Am nächsten Tag besuchten wir zuerst die Stadt Arucas, welche nicht weit von Teror liegt. Arucas ist vor allem für die dort ansässige Rumfabrik Destilería Arehucas bekannt, zu der auch ein angrenzendes Museum gehört – wir haben einen Besuch allerdings ausgelassen, da uns die Rumproduktion eher weniger interessiert. Ein weiteres bedeutendes Merkmal und gleichzeitig Wahrzeichen der Stadt ist die große Pfarrkirche „San Juan Bautista“ (zu Deutsch: Johannes der Täufer). Die Kirche ist im gotischen Stil aus dunklem Basaltgestein erbaut und wirkt auf den ersten Blick damit sehr viel älter als sie eigentlich ist, denn sie wurde vor etwa 100 Jahren zu Beginn des 20. Jahrhunderts gebaut. Für Architekturliebhaber ist sie aber dennoch auf jeden Fall einen Besuch wert – und für uns gehörte sie quasi zum Pflichtprogramm, da meine bessere Hälfte gotische Architektur liebt. Der Rest der Stadt ist hübsch, allerdings nicht unbedingt herausragend.

Als nächstes folgte ein überraschendes Highlight der Reise, und das obwohl wir uns eher spontan für einen Besuch entschieden hatten, da wir anhand der Beschreibungen im Internet nicht sicher waren, ob sich ein Besuch lohnt – es ging zum „Jardín de la Marquesa“, einem botanischen Garten direkt vor der Stadt, der im 19. Jahrhundert von einem adeligen Großgrundbesitzer angelegt wurde und immer noch im Privatbesitz ist. Glücklicherweise hatte sich das Wetter wieder deutlich verbessert – denn der Garten lädt wirklich zum schlendern und Verweilen ein. Selbstverständlich gibt es hier hübsche Pflanzen zu sehen (angeblich 500 Arten aus 5 Kontinenten), aber das Highlight sind die Pfauen, die im Garten frei herumlaufen und überhaupt nicht scheu gegenüber Menschen sind, weshalb man sie auch aus relativer Nähe beobachten kann. Der Eintritt kostet für einen Erwachsenen 6€, was ich als vollkommen fairen Preis empfinde. Mit uns befanden sich nur wenige andere Besucher im Park, wobei ich den Eindruck hatte, dass es hier generell etwas ruhiger zu sein scheint.

Und weil es so schön ist, hier zwei Videos aus dem Garten – eins von einem augenscheinlich nicht sehr erfolgreichem Annäherungsversuch von einem der Pfauen, das andere von der „Alarmanlage“ des Gartens (ich entschuldige mich im Voraus für das hochkant-Video)…

Nachdem wir deutlich mehr Zeit als gedacht im Garten verbracht hatten, sind wir zu unserem nächsten Ziel gefahren, einer archäologischen Stätte namens „Cenobio de Valerón“. Auf dem Weg dahin kamen wir noch an beeindruckenden Aussichten auf das aufgrund des starken Windes sehr tosenden Meeres vorbei, die uns auf die Idee brachten, später einen schönen Ort am Meer zum betrachten des Sonnenuntergangs zu suchen – aber dazu später. „Cenobio de Valerón“ ist eine Ansammlung an in den Vulkanstein geschlagenen Lagerräumen, die von den Ureinwohnern der Kanarischen Inseln angelegt wurden. Sie anzusehen kostet 3€ Eintritt, allerdings wurde der Ort relativ aufwändig restauriert und zugänglich gemacht, daher ist das vollkommen in Ordnung. Die Zufahrt führt über eine durchaus beeindruckende Straße direkt am Rand von tiefen Klippen entlang und es gibt vor Ort nur wenige Parkplätze – als wir ankamen war etwas frei, aber in den Sommermonaten kann ich mir vorstellen, dass die Anreise mit dem Auto schwierig sein kann. Am Eingang haben wir uns nett mit einem dort arbeitenden Studenten aus Gran Canaria unterhalten, der uns ein paar Einblicke über die Region gab und erzählte, dass der Regen am gestrigen Tag (leider) der erste seit Monaten gewesen sei.

Nach der Besichtigung der Höhlen hatten wir Hunger und außerdem einen Ort gefunden, an dem wir uns den Sonnenuntergang ansehen wollten. Also suchten wir uns entlang der Strecke eine Stadt aus, in dem wir etwas essen gehen wollten – die Wahl fiel auf Gáldar. Dort angekommen haben wir uns erst gewundert, warum die ganze Stadt wie leergefegt zu sein schien – fanden es dann allerdings heraus, als wir am Hauptplatz ankamen, denn Ende Februar feiert man auf den Kanaren den Karneval, den offenbar gerade die ganze Stadt besuchte. In die Feierlichkeiten gestürzt haben wir uns zwar nicht, aber immerhin dort am Hauptplatz einen Hamburger gegessen.

Kommen wir nun aber zum Geheimtipp des Tages – dem Leuchtturm Punta Sardina. Dieser unglaublich malerische Ort eignet sich bestens, um den Sonnenuntergang zu beobachten, während die Wellen gegen die steinerne Küste schlagen und die Gischt bis nach oben zum Leuchtturm spritzt. Man kann mit dem Auto direkt bis zum Leuchtturm fahren und es gibt eine handvoll Parkplätze, allerdings ist der Weg zum Leuchtturm gar nicht so einfach zu finden – Google Maps hat zunächst versucht, uns über eine sehr unebene Kies- und Sandpiste entlang der Klippen zu lotsen, das ist allerdings nicht der Weg, den ich empfehlen würde (es sei denn, ihr habt die entsprechende Bodenfreiheit und vor allem Allrad, stellenweise ist es sehr steil). Generell scheint es so, als wenn die Gegend zwar in Zukunft entwickelt werden soll, aber bisher noch fast nichts davon steht – es führen einige Straßen in Richtung des Leuchtturms, allerdings führen viele davon ins Nichts. Jedenfalls empfehle ich, vor der Anfahrt die Karte anzusehen – es gibt auf der südlichen Seite des Landzipfels bereits eine Ferienhausanlage, fährt man an dieser vorbei, bleibt man auf den asphaltierten Straßen.

Nach diesem Tag voller Geheimtipps war es dann allerdings doch Zeit, sich auch die Dinge anzusehen, die wahrscheinlich die meisten Touristen auf Gran Canaria ansehen – die Rede ist natürlich von den Dünen von Maspalomas. Hier konzentriert sich der Tourismus auf Gran Canaria: die Stadt Maspalomas, welche vor den Dünen liegt, besteht beinahe vollständig aus Hotelbauten und Villensiedlungen für Besucher. Die Stadt ist daher keinen Blick wert, aber immerhin gibt es genügend Parkplätze in der Nähe der Dünen. Wie auch am gestrigen Tag kam ein starker Wind aus Meeresrichtung – das führte zu beeindruckenden Sandverwirbelungen in den Dünen und half vermutlich dabei, dass relativ wenige andere Besucher unterwegs waren, aber andererseits bekam man natürlich auch Sand in jede Öffnung und jedes Kleidungsstück geweht. Tatsächlich hätte ich mir zu diesem Zeitpunkt eine FFP2-Maske zurückgewünscht, aber dummerweise hatte ich keine dabei. Wie dem auch sei, ich bin froh, mir die Dünen angesehen zu haben, denn sehenswert sind sie allemal und ich denke, dass sich selbst bei weniger windigem Wetter und im Sommer die wahrscheinlich vorhandenen Menschenmengen auf der großen Fläche der Dünen gut verteilen dürften.

Im Anschluss wollten wir weiter nach Puerto de Mogán fahren, einem Ort nicht weit von Maspalomas, in dem es einen hübschen Yachthafen mit kleinen Kanälen geben soll (wie überall wo das der Fall ist, wird natürlich auch hier zur Beschreibung inflationär das Wort „Venedig“ genutzt). Allerdings waren wir wegen dem Wind nach unserem Ausfug über die Dünen so voll mit Sand, dass wir tatsächlich zuerst den gesamten Weg zurück nach Hause gefahren sind, um uns umzuziehen und zu duschen – entsprechend würde ich empfehlen, insbesondere bei starkem Wind die Dünen nicht an den Anfang, sondern eher ans Ende eures Tagesprogrammes zu legen. Und als würde sich das Wetter über uns lustig machen, flaute der Wind natürlich auch pünktlich am frühen Nachmittag ab – aber nunja, was will man machen. Der zweite Grund weshalb wir nach Puerto de Mogán fahren wollten, war das dort vor Anker liegende U-Boot, mit dem Unterwassertouren angeboten werden – wir hatten auch Plätze reserviert und gingen daher davon aus, dass dieser Programmpunkt gesetzt war. Unglücklicherweise stellte sich das als Irrtum heraus, denn der Anbieter fährt offenkundig nur bei ausreichend Gästen tatsächlich raus, und scheinbar wären wir an diesem Tag die einzigen gewesen – an sich durchaus verständlich, allerdings hätte ich mir eine Information dazu seitens des Anbieters gewünscht. Jedenfalls könnt ihr daraus mitnehmen: zumindest in der Nebensaison empfiehlt es sich, im Zweifel vorher telefonisch nachzufragen oder das U-Boot erst gar nicht einzuplanen.
Da wir nun aber schon in Puerto de Mogán waren, beschlossen wir, uns vor Ort ein wenig umzusehen und anschließend ein Restaurant zu suchen. Außerdem kann man auch hier den Sonnenuntergang beobachten.

Am nächsten und letzten vollständigen Tag auf Gran Canaria ging es dann endlich nach Las Palmas de Gran Canaria, die Hauptstadt der Insel. Die Stadt hat einige Besonderheiten, zum Beispiel ist es dort sehr oft bewölkt und generell kühler als im Süden der Insel. Auch besitzt Las Palmas einen der größten Häfen Spaniens, der auf eine lange Tradition zurückblicken kann – sogar Kolumbus legte hier auf seiner Fahrt nach Amerika bereits einen Zwischenstopp ein. Und selbstverständlich bietet die Stadt viele interessante Bauwerke aus verschiedenen Epochen und auch das eine oder andere Museum – aber dazu später mehr. Zunächst begaben wir uns zum Hauptplatz der Stadt (Plaza Santa Ana), wo sich nicht nur das Rathaus, sondern auch die Kathedrale Santa Ana befindet, ein beeindruckender Bau aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Eine Besichtigung des Innenraums kostet zwar Geld, aber man darf anschließend auch den Turm der Kathedrale besteigen, wodurch man eine tolle Aussicht auf den Plaza Santa Ana, den Hafen und den Rest der Stadt bekommt – ich kann es empfehlen! Ganz in der Nähe des Platzes liegt auch das Museo Canario, ein archäologisches Museum, welches sich mit der Geschichte der Einwohner der kanarischen Inseln beschäftigt – ein durchaus interssanter Ort für alle, die sich für die Geschichte der Gegend interessieren.

Anschließend begaben wir uns zum Casa de Colón, dem ehemaligen Haus des Gouverneurs der Insel, in dem auch Kolumbus zu Gast war. Heute befindet sich darin ein Museum, das sich mit Kolumbus und dessen Reisen beschäftigt. Zu sehen gibt es unter anderem viele Schiffsmodelle und Karten, wobei immer wieder faszinierend ist, wie man sich damals die Welt vorgestellt hat. Anschließend machten wir noch einen netten Bummel durch die Calle Triana, eine der bekanntesten Einkaufsstraßen der Stadt, bei der insbesondere der stilistische Kontrast zwischen modernen und historischen Gebäuden ins Auge sticht. Egal welcher Stil einem persönlich gefällt: man findet dort wahrscheinlich ein passendes Gebäude, und ganz bestimmt auch ein Cafe für einen Snack – Zu Abend gegessen haben wir allerdings wieder in unserem Lieblingsitaliener in Tafira Alta.

Und damit neigte sich unser Aufenthalt auf der Insel auch leider schon ihrem Ende zu, denn der nächste Tag war der Abreisetag. Einen Programmpunkt hatten wir aber noch, und zwar hatten wir schon am Vortag das Poema del Mar von außen gesehen, ein riesiges Aquarium, welches erst 2017 eröffnet hat. Da unser Flug erst am Nachmittag ging, eignete sich das Aquarium hervorragend, um den Vormittag zu füllen. Und was soll ich sagen – die Anlage ist wirklich beeindruckend. Im oberen Teil der Halle gibt es einen großen und offenen Bereich mit künstlich angelegter Landschaft und verschiedenen Becken, weiter innen findet man dann riesige, mehrstöckige Aquarien mit unzähligen Fischen – inklusive großen Haien. Und ein Restaurant, umgeben von Aquarien, gibt es natürlich auch. Damit verging die Zeit wie im Flug, bis es dann Zeit war, den Rückflug anzutreten. Auch dieser verlief – dem schlechten Ruf von Marabu zum Trotz – ohne Zwischenfälle und war sehr angenehm.

Kommen wir also nun zum Fazit – kann ich den Februar als Reisezeitpunkt empfehlen und entgeht man somit dem Massentourismus? Die Antwort lautet ganz klar: Ja! Natürlich ist es ende Februar kühler als im Sommer und es kann auch mal regnen, aber insgesamt fand ich das Klima dennoch zu jedem Zeitpunkt angenehm – gerade im Sommer kann es für einen Erkundungsurlaub ja auch schnell mal zu heiß sein! Darüber hinaus hat man ganz klar gemerkt, dass insgesamt nur wenige Touristen auf der Insel unterwegs waren, selbst in der Umgebung von Maspalomas. Und als Bonus sind sowohl Unterkünfte als auch Flüge in dieser Zeit natürlich deutlich günstiger, als im Hochsommer.

Ich hoffe, dass ich mit diesem Bericht ein wenig euer Interesse und eure Reiselust wecken konnte, verabschiede mich und sage bis zum nächsten Mal!

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