Am Montag, den 11.06 um 19 Uhr war es endlich soweit: Tim Cook betritt die Bühne in Moscone West im kalifornischen San Francisco und eröffnet damit ein Ereignis, auf das viele von uns gewartet haben: die WWDC (WorldWideDeveloperConference) 2012. In diesem Artikel möchte ich euch eine Zusammenfassung über die vorgestellten Neuerungen geben.
Traditionell begann die WWDC erst einmal mit einigen Zahlen. Apple kann inzwischen 400 Millionen App Store-Accounts in 155 Ländern verbuchen. Ein Grund dafür ist wahrscheinlich die große Zahl an Apps: Insgesamt gibt es 650.000 Apps im AppStore, davon sind sind 225.000 speziell für das iPad. Dementsprechend hoch sind auch die Downloadzahlen: 30 Milliarden Apps wurden bereits heruntergeladen. Und natürlich lohnt sich das auch für die Entwickler: Apple hat bislang 5 Milliarden Dollar an Entwickler ausbezahlt.
Anschließend betrat Phil Schiller die Bühne, um uns die Hardwareneuigkeiten bezüglich der Apple MacBooks zu präsentieren. Alle MacBook Air Modelle wurden mit den neuen Ivy Bridge Prozessoren, von Intel ausgestattet, die mit bis zu 2 GHz in der DualCore i7 Ausführung laufen. Außerdem darf man sich über schnellere Grafikchips und eine HD-FaceTime Kamera freuen. Aufrüsten lässt sich bis auf 8 Gigabyte RAM und 512 GB Flash-Storage (SSD). Außerdem hat Apple zwei USB 3.0 Anschlüsse verbaut, die abwärtskompatibel zu USB 2.0 sind.
Beim MacBook Pro gab es ähnliche Neuigkeiten, hier kann man bis zu einem QuadCore mit 2,7 GHz aufrüsten. Auch hier gibt es ordentlich frischen Wind bei der Grafik: Im 15-Zoll-Modell werkelt ab sofort die NVIDIA GeForce GT 650M mit bis zu 1 GB Grafikspeicher. Alle USB-Anschlüsse sind mit dem 3.0 Standard kompatibel. Die Akkulaufzeit soll trotz alldem sieben Stunden betragen.
Das ist jedoch noch nich alles zu den MacBooks, Apple stellte ein brandneues „MacBook Pro mit Retina Display“ vor (dessen Namensgebung ich ähnlich ungeschickt finde wie beim neuen iPad), welches laut Apple „mit nichts zu vergleichen ist, weil es nie etwas vergleichbares gab“. Das Gerät hat ein 15,4 Zoll Display mit einer Auflösung von unglaublichen 2880 mal 1800 Pixel, was insgesamt 5.184.000 Pixeln entspricht und ist um ein viertel dünner als das MacBook Pro, etwa so dick wie das MacBook Air an seiner dicksten Stelle. Außerdem hat das MacBook bis zu 16 Gigabyte an Arbeitsspeicher. Es ist ebenfalls mit einem Quad Core-Ivy Bridge-Prozessor mit bis zu 2,7 GHz Taktung ausgestattet und besitzt bis zu 768GB Flash-Storage. Dennoch soll die Akkuleistung auch hier bis zu sieben Stunden betragen, die Standby-Zeit sogar bis zu 30 Tage. An Anschlüssen sind neben USB 3.0 auch HDMI und ein neuer MagSafe-Steckplatz. Außerdem sind neue Stereo-Lautsprecher verbaut, die einen wundervollen Klang bieten sollen.
Natürlich wurde auch das neue System, mit dem diese Macs laufen werden (sie werden aber noch mit Lion ausgeliefert), nämlich Mountain Lion vorgestellt. Einige Neuerungen wie iMessages, die Benachrichtigungszentrale, das Game Center und Twitter waren ja bereits bekannt. Neu ist allerdings die Diktierfunktion (kein Siri), die im ganzen System und allen Programmen zur Verfügung stehen soll. Vergleichbar wird die Diktierfunktion vermutlich mit der des neuen iPads. Neu in Safari sind sogenannte „Cloud Tabs“, bei denen alle auf allen Geräten geöffneten Tabs angezeigt werden, man kann also z.B. auf dem Mac eine Recherche beginnen und später mit den selben Tabs auf dem iPhone fortsetzen. Entwickler haben bereits eine Beta von Mountain Lion erhalten, alle anderen können es ab nächsten Monat herunterladen.
Auch iOS 6 wurde vorgestellt, hier gibt es zwar bis jetzt nichts revolutionäres, aber einige sinvolle und schöne Änderungen. Siri kann nun zum Beispiel Apps starten, sowie Sportergebnisse ansagen und nach Kinofilmen suchen. Facebook ist nun auch im System integriert, so werden nun Facebook-Termine auch in der Kalender-App angezeigt. Das selbe soll es auch auf dem MAC geben. Anrufe lassen sich nun mit einer Standardnachricht beantworten, oder man kann eigene Nachrichten einstellen. Eine weitere interessante Neuerung ist die App Passbook:Mit ihr lassen sich Tickets, Gutscheine und mehr kaufen.Auch gibt es, wie zuvor bereits geleakt wurde, eine neue Maps-App. Städte und Sehenswürdigkeiten gibt es nun auch in 3D zu sehen. Außerdem kann die App auch navigieren.
Am Schluss fasste Tim Cook nochmal zusammen: “Nur Apple kann solch unglaubliche Hardware, Software und Dienste entwickeln. Wir sind so stolz auf diese Produkte, weil sie perfekte Beispiele dafür sind, was Apple am besten kann.”
Im allgemeinen haben mir die auf der WWDC vorgestellten Neuerungen gut gefallen, sicher wäre an einigen Stellen noch Luft nach oben gewesen, allerdings sind Dinge wie iOS 6 ja auch noch nicht final. Apple TV haben wir keinen gesehen, und auch zum iMac und zum Mac Mini gab es kein Update, der Mac Pro erhielt nur ein Mini-Update (aber immerhin!). Wir können auf jeden Fall gespannt sein, was wir dieses Jahr noch so von Apple sehen werden.